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Statement von Petra Seydel, Januar 2013

Mit meiner künstlerischen Arbeit stehe ich in der Tradition der Klassischen Moderne, den Prinzipien von Form und Proportion verpflichtet.








Denkt man an das Wort Struktur, wird eine endlose Liste von Assoziationen freigesetzt. Strukturen, in die ich eingebunden bin, setzte ich in bildnerische Gestaltung um. Einzigartige Beziehungen, die wir jeden Tag erfahren, werden zu Metaphern auf der Leinwand oder in meinen Skulpturen. Es macht Spaß, einen grauen Nachmittag durch Farben zum Leben zu erwecken, wobei ich es mir nicht um Erzählungen geht.

In meiner Malerei ist es mir nicht wichtig, dass fein ausgearbeitete Formen, aus denen sich eine Nase, Augen oder Mund herausheben, Leid, Aggression, Traurigkeit oder Trotz zu erkennen sind. Im Medium der bildenden Kunst spielt sich eine Reduktion ab, die für mich wichtig ist. Nicht auf Eindeutigkeit, nicht auf unmittelbare Erkennbarkeit, sondern auf Andeutung gerichtet, ist die Assoziation, die ich verfolge. Sie symbolisieren jene Lebenskraft, die Menschen schon immer auszudrücken suchten.

Es gibt Grundlagen in der bildnerischen Gestaltung, die man nicht überspringen kann. Module gehören zusammen, um den Weg zur Kunst zu finden.

Meinen Acrylarbeiten, die durch viele Farbschichten zum Bild führen, geht es mir nicht um das Zudecken der vorherigen Schicht, vielmehr um Durchdringung der Ebenen. Diese Arbeit vorwiegend mit dem Spachtel, geschieht mit Körpereinsatz und ist somit auch eine Art "Bildhauerei".

In meiner bildnerischen Tätigkeit über fast 50 Jahre, hielt ich es stets mit Botho Strauß’ Ausspruch:

„ In der Kunst schadet es, sich zu früh zu viele Freiheiten herauszunehmen.
      Spät sich einige Freiheiten zu nehmen, wiegt mehr. “


In dem Zusammenhang habe ich für mich, auf meine Weise, die PC Bearbeitung und Umsetzung meiner gemalten Bilder auf Alu Dibond erkannt. Ein Segment in unserer digital vernetzten Gegenwart.

Bei der Steinskulptur dient mir der Widerstand des Materials bei der Formfindung. Meine Intention in der künstlerischen Tätigkeit ist, das eigentlich Unmögliche möglich zu machen, eine Zwischensprache zu finden, die die Dinge nicht konkret beim Namen nennt, aber sich auch nicht in unverbindlicher Abstraktion verliert.

Mich autonom mit einem ganz eigenen Ausdrucksraum zur Einheit zu zwingen, in Vielzahl von Perspektiven und Öffnungen, Brüchen und Kehrtwendungen, Wiederholungen und Variationen, lässt mich rastlos werden.



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Stand 22.10.2017 | © Henning Lange 2009-'13